/RHJ sieht bei Opel 800 Millionen Einsparpotenzial

RHJ sieht bei Opel 800 Millionen Einsparpotenzial

Der Finanzinvestor RHJ International will sich langfristig am Autohersteller Opel beteiligen. „Wir sind eine börsennotierte Industrieholding und denken in langen Zeiträumen. Das trifft auch bei Opel zu“, sagte der Vorstandsvorsitzende Leonhard Fischer der „Bild“-Zeitung.

Fischer wies Spekulationen als „Unsinn“ zurück, wonach sich RHJ im Falle einer Opel-Übernahme schon nach wenigen Jahren wieder von der Beteiligung trennen wolle. Gleichzeitig betonte der Manager, dass bei der Sanierung die Rückzahlung der Finanzhilfen Vorrang habe. „Solange der deutsche Steuerzahler nicht jeden Euro seines Geldes zurückerhalten hat, werden wir auch keine Dividenden erhalten.“

Auf die Frage, ob neben den im Rettungskonzept vorgesehenen Stellenstreichungen in Folgejahren noch mehr Jobabbau drohe, sagte Fischer: „Wir müssen europaweit knapp 10 000 Stellen streichen. Nicht mehr. Das gilt.“ Gleichzeitig gab Fischer eine Bestandsgarantie für alle vier Werke in Deutschland. RHJ will im Falle einer Übernahme des angeschlagenen Autobauers Opel die Kosten massiv senken. Fischer bezifferte das jährliche Einsparvolumen auf 800 Millionen Euro.

Der Finanzinvestor wies Vorwürfe zurück, bei Opel nur als Strohmann für die Noch-Muttergesellschaft General Motors (GM) zu fungieren. „Es ist kein Automatismus, dass Anteile an GM zurückfließen“, sagte ein Sprecher der „Frankfurter Rundschau“. Klare Absicht von RHJ sei es, Opel als eigenständige Marke auszubauen.



RHJ hatte der Bundesregierung ein nachgebessertes Angebot vorgelegt. In dem Konzept der Belgier, das der Deutschen Presse- Agentur dpa vorliegt, spielt GM eine gewichtige Rolle. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sagte am Donnerstag, das RHJ-Modell für einen Opel-Einstieg enthalte „ein mehrfach abgesichertes Vorkaufsrecht“ für GM. Auch bei Entwicklung, Produktion und im Einkauf baut der Finanzinvestor nach dem Konzept auf eine enge Zusammenarbeit zwischen GM und Opel. RHJI will im Falle einer Übernahme in Deutschland 3900 Stellen streichen. Europaweit sollen es 9900 sein.